Matomo vs. Google Analytics 4
Universal Analytics ist die dritte Version von Googles Analysetool und wird schon bald wieder Geschichte sein: Ab Juli 2023 laufen keine Daten mehr in die Universal Analytics Property von Google Analytics 3 ein und der Umstieg auf Google Analytics 4 wird damit endgültig abgeschlossen sein. Spätestens bis dahin sollten Sie sich überlegen, ob Sie einen Umstieg auf das neue Google Analytics 4 durchführen oder vielleicht doch lieber eine Alternative für das Tracking nutzen wollen. Denn aufgrund des Wegfalls des Privacy Shields und entsprechender Gerichtsurteile steht die Nutzung von Google Analytics zunehmend in der Kritik. Das Analysetool Matomo wird oft als optimale Alternative zu Google Analytics genannt – doch ist ein Umstieg auf Matomo wirklich zu empfehlen?
Was gegen einen Umzug zu Google Analytics 4 spricht
Google Analytics ist in der EU nicht rechtssicher
Inzwischen gibt es verschiedene Urteile aus Österreich, Frankreich und weiteren EU-Ländern, die besagen, dass die Einbindung von Google Analytics auf EU-Websites wegen der Datenübertragung in die USA rechtswidrig sei. Dies gilt auch dann, wenn Standardvertragsklauseln mit Google Analytics abgeschlossen wurden und der Nutzer seine Einwilligung über einen Consent Banner gegeben hat. Wer rechtlich auf der sicheren Seite sein will, der sollte sich lieber nach einer Alternative zu Google Analytics umsehen.
Immer weniger Nutzer wollen Google ihre Daten anvertrauen
Dem Tracking werden vom Gesetzgeber immer mehr Riegel vorgeschoben. Zudem ist inzwischen bekannt, dass Google gesammelte Daten für alle möglichen Zwecke verwendet, sodass immer weniger Nutzer freiwillig ihre Zustimmung zur Datennutzung geben. Damit sinkt die Chance, mit Google Analytics in Zukunft ausreichend Informationen zu sammeln, um Ihr Online Marketing weiter zu optimieren. Viele Daten zu sammeln, ohne dass eine Einwilligung der Nutzer notwendig ist, kommt eine immer größere Bedeutung zu. Dies ist mit GA4 allerdings nicht möglich, was gegen einen Umzug spricht.
Der Umzug zu GA4 ist komplizierter als gedacht
Der Umstieg auf Google Analytics 4 ist nicht so einfach, wie man im Zeitalter der Digitalisierung erwarten könnte. Denn Google verwendet bei GA4 eine völlig andere Account-Struktur, sodass alte Datenansichten aus Google Analytics 3 nicht mehr existieren. Stattdessen muss ein neues Setup für Ihren Google Account eingerichtet werden. Darüber hinaus muss auch ein völlig neues Trackingkonzept entwickelt werden, da Google jetzt einen anderen Ansatz verfolgt. Da hiermit viel Arbeit verbunden ist, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, über einen möglichen Wechsel zu einer Tracking-Alternative nachzudenken.
Warum Matomo als Alternative zu GA4 zu empfehlen ist
Google Analytics ist Datenschützern schon lange ein Dorn im Auge, auch wenn seit dem Wegfall des Privacy Shields das Ausspielen von Google Analytics nur noch über die explizite Einwilligung des Nutzers zulässig ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, dem kann Matomo als Analysetool ans Herz gelegt werden. Denn obwohl Matomo sich an alle Datenschutzvorgaben hält, bietet das Tool zahlreiche Funktionen für ein gezieltes Online Marketing:
Wie Google Analytics ist Matomo kostenlos, verzichtet auf eine IP-Adressen-Speicherung und bietet ein Tracking ohne Cookies an.
Anders als Google Analytics basiert Matomo allerdings auf PHP und verwendet eine MySQL-Datenbank, die auf dem eigenen Webserver installiert und selbst gehostet wird. Nach der Installation erfolgt die Zählung der Besucher mit JavaScript, Zählpixel, API oder einer Logdateianalyse.
Aufgrund äußerst datenschutzfreundlicher Einstellungsmöglichkeiten kann Matomo bei den richtigen Voreinstellungen sogar ohne Einwilligung der Nutzer verwendet werden und verhält sich trotzdem DSGVO-konform. Denn mit Matomo funktioniert die Reichweitenanalyse durch Logfile-Analyse oder lokal installierte Analysewerkzeuge ohne Zusammenführung der Nutzungsdaten über Anbietergrenzen hinweg. Während bei GA4 die Dauer der Datenspeicherung nur 24 Monate beträgt, ist sie bei Matomo darüber hinaus unbegrenzt und Sie besitzen die volle Datenhoheit.
Lediglich die einfachere Integration mit anderen Google Diensten und die Datenanalyse mithilfe von Machine Learning hat GA4 dem Tool Matomo voraus. Angesichts der vielen anderen Vorteile von Matomo, fallen diese Punkte allerdings nicht so sehr ins Gewicht.
Vorteile von Matomo zur Webanalyse
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Matomo ist ein kostenloses Analyse-Tool ohne Cookies, das keiner Einwilligung bedarf, sofern die Privacy Einstellungen korrekt sind.
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Die Daten werden bei Matomo nur für eigene Analysezwecke verwendet und nicht wie bei Google Analytics auch für andere Zwecke.
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Die Besucher werden im Vergleich zu Google Analytics nicht über verschiedene Websites verfolgt.
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Kein Besucher wird über Tage hinweg innerhalb derselben Website verfolgt und es werden keine Benutzerprofile erstellt, wenn Cookies deaktiviert sind.
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Die Dauer der Datenspeicherung ist unbegrenzt und Sie haben die volle Datenhoheit.
Google Analytics 4 und Matomo im Vergleich
Matomo | Google Analytics 4 | |
---|---|---|
Lizenz | kostenlos | kostenlos |
DSGVO-konform | ✓ | ✕ |
Dauer der Datenspeicherung | Unbegrenzt | 24 Monate |
Speicherort | Auf eigenem Server | Auf eigenem Server Auf Google-Server |
Aufwand für Installation | Hoch | Gering |
Keine IP Adressen-Speicherung | ✓ | ✓ |
Datenanalyse mit Hilfe von Machine Learning | ✕ | ✓ |
100 % Datenhoheit | ✓ | ✕ |
Tracking ohne Cookies | ✓ | ✓ |
Einfache Integration zu anderen Google Diensten | ✕ | ✓ |
Fazit
Zwar ist der Aufwand für die Installation von Matomo etwas höher als der Umstieg auf Google Analytics 4. Allerdings genießen Sie danach langfristig alle Vorteile, die Matomo Ihnen bietet – von der unbegrenzten Datenspeicherung auf dem eigenen Webserver inklusive 100 % Datenhoheit bis zur DSGVO-Konformität sogar ohne Einwilligung durch den Nutzer.
Wir von webbrand unterstützen Sie gerne dabei, sich für diese datenschutzkonforme Lösung zu entscheiden. Aber auch, wenn Sie bei Google Analytics bleiben wollen, bereiten wir gerne den Umstieg auf GA4 vor. Sprechen Sie uns einfach an.
Autor
- Matthias Brandt
- Geschäftsführer
- m.brandt@webbrand.de
- 04203.83.99.780